Bericht: Jean-Pierre Kägi

Fotos: Züsi Widmer

Ausgrabungen in der mittelalterlichen Kirche St. Michael in Meiringen

Eine gemütliche Fahrt mit der SBB führte uns ins Berner Oberland. Der Frühling war angekommen; riesige Lachen von Blütenstaub schwammen auf dem Thuner- und dem Brienzersee. In Meiringen ging es zuerst in ein feines italienisches Bistro zum Mittagsessen. Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, führte uns Züsi zu unserem Reiseziel: den Ausgrabungen in der mittelalterlichen Kirche St. Michael.

Unter sachkundiger Führung von Frau Zumbrunn erfuhren wir viel Wissenswertes zur Kirche und den Ausgrabungen. Dass der 45m hohe Kirchturm der zweithöchste nach dem Berner Münsterturm im Kt. Bern sein soll, überraschte uns alle! Die heutige Kirche wurde in mehreren Etappen auf Grundmauern zuvor erbauter Kirchen erstellt. Die erste Kirche entstand aufgrund letzter Erkenntnisse bereits im 9. Jahrhundert. Überreste der alten Bauwerke sind heute grösstenteils freigelegt und für Besucher zugänglich.
Eindrücklich erklärte uns Frau Zumbrunn auch die mehrmaligen Zerstörungen der Gotteshäuser durch Murgänge, welche die Gebäude mit angeschwemmtem Schutt füllten und mit grossem Aufwand wieder freigelegt wurden. Auf einem der Bilder ist eine Markierung erkennbar die zeigt, dass die Kirche bis zu diesem Strich mit Geschiebe der Murgänge gefüllt wurde. Es waren über 3000m3! Das Ausschaufeln dauerte bloss 14 Tage!
Bei den Ausgrabungen wurden auch viele interessante Artefakte gefunden wie beispielsweise das heute im Historischen Museum Bern ausgestellte Weihrauchfass aus Gussbronze.

Beeindruckt von unserem interessanten Ausflug in vergangene Zeiten fuhren wir anschliessend zufrieden wieder heim.
Herzlichen Dank an Züsi Widmer, die für uns diesen interessanten Ausflug organisierte.

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