Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau
Führung Kunsthaus Aarau
«Wir sind nur 5, aber ich mache es privat!», so Bruna Gennari beim Anmelden für die Ausstellung über Künstlerinnen im Kunsthaus Aarau. Die öffentliche Führung fällt weg, es gibt eine höchstprivate von Bruna, die sich am Sonntag vorher für uns schlaugemacht hat. Gut vorbereitet und sehr kompetent leitet sie uns durch die Übersicht von Werken schweizerischer Künstlerinnen (zwischen 1970er und 1990er Jahren).
Eindrücklich finde ich das Objekt zum Thema «Häutungen», wo Heidi Bucher mit Latex und Fischleim ein Tuch bearbeitet, damit eine Türnische ausgekleidet und danach die fleischfarbene «Haut» unter grossem Körpereinsatz abgerissen und wie ein Zelt aufgestellt hat. Wer schon Schmetterlingsraupen beim Häuten und Verpuppen zugeschaut hat, ahnt, was Bucher hier geschaffen hat.
Vielfalt, Fantasie und grosses dekorativ-handwerkliches Geschick gefallen mir besonders bei Olivia Etter, Gemälde und beeindruckende Metallskulpturen. Wir stehen lächelnd vor Etters Glaskasten mit den «Etterlingen», einer Insektensammlung aus Naturmaterialien (Schoten, Hälmchen, Blättchen…).
Donatella Maranta hat eine Serie von 74 Bildchen kleiner Gegenstände geschaffen unter dem Titel «Ordentliches Portrait einer unordentlichen Familie». «Tigerfinkli», Flaschenöffner, ein «Häfi» – in Gouache täuschend echt gemalt! Wir flanieren von Werk zu Werk, auch an Meret Oppenheims Tischlein mit den Vogelfüssen vorbei. Der Ausstellungskatalog umfasst 37 Künstlerinnen, jede auf einer Doppelseite mit Text und Bild.
Liebe Bruna, vielen herzlichen Dank, dass du uns durch diesen interessanten Ausflug in die Frauenkunst begleitet hast!