Frühlingswanderung der Areuse entlang
Sichtlich überrascht von der Vielzahl – in Zahlen 31 – weiblicher und männlicher Panther und einem Neuzugang, fuhr die illustre Wanderschar mit dem Zug via Neuchâtel nach Boudry.
Nachdem zwar geplanten doch imaginären Startkaffee, teilte Ruedi die Wanderer mit Augenmass in zwei übersichtliche Gruppen ein. Der 10 Minuten Startslot reichte aus, die Gruppen ausser Sichtweite zu bringen
Meine Gruppe – die «Intellektuellen», nutzen die Möglichkeit, dank der Stadtplan- und Denkmalpflegefachfrau Heidi Schuler-Adler, unterwegs an Insiderinformationen über die verdichtete Bauweise der Städte zu gelangen. Heidi erklärte geduldig anhand mitgebrachter vogelperspektivischer Bilder, wie sich die städtebauliche Entwicklung abgespielt hat. In Boudry kamen wir unter anderem am Geburtshaus von Jean-Paul Marat vorbei. Sylvia erklärte uns staunenden Panthern seine Rolle in der französischen Revolution des 18. Jahrhunderts. Ein Revolutionär und Querdenker. Die Parallelen zur heutigen Zeit sind nicht nur mir offensichtlich. Mehr Lohnenswertes und den tragischen Tod von J.P. Marat -er wurde von Marguerite Duras erstochen, kann man sich er-googeln. Die Bedürfnisanstalt gleich nebenan stammt vermutlich aus dieser Epoche. Genaueres sieht man auf den Fotos von Arnold.
Beim Weiterwandern ergänzten der flusslandschaftliche Uferweg, der mit erfahrener Wanderleitertradition ausgesucht wurde, und die wunderbar spriessende Frühlingsvegetation unsere Sinneseindrücke. Wahrlich ein Fest für die Sinne.
Bei der Mittagsrast in einem am Fluss gelegenen Weiler mit angegliederter Verpflegungsstätte konnten wir einem Quak-Konzert der Sonderklasse lauschen. Ein pubertierender Zaungast erklärte unserem Trudi was da genau vor sich gehe. «Ils font l’amour et il grimpe sur le dos de la femelle» wusste er fachmännisch zu berichten und brachte so unsere Lehrerin zum Schmunzeln. Dafür hätte er in der Schule einen glatten «Sexer» erhalten.
Nach dem Picknick wanderten wir weiter der Areuse entlang, den vorgegebenen 10 Minuten Slot strickt einhaltend.
An der Pointe d’Areuse, der Einmündung zum Neuenburgersee angelangt, verordnete Sylvia die obligate Teepause, welche Maria stehend verbrachte. Sie meinte «süsch chani amänt nümme ufstah». Der weitere Verlauf folgte dem Plage de Boudry bis hin zum Restaurant Robinson in Colombier mit Sicht auf den Neuenburgersee. Da waren die Praktiker – lies die vorauseilende Wandertruppe und mit ihr die Rosefraktion -schon bei der Zvierirast. Die zu kurze Pause, machte den Mangel an Verpflegungsmöglichkeiten locker wett. Maria musste hungrig die restlichen Kilometer bis zum Küstentram zurücklegen. Dank farbig flüssiger Verpflegung schafften das alle.
Ruedi hatte die weitere Reise mit Tram, Bus und Zug bis Bern gut im Griff. Dass der Bus zu spät in Neuenburg am Bahnhof, ankam, kann man nicht den Panthern anlasten. Wohlgelaunt, trockenen Fusses und gesättigt, wenigstens mit Eindrücken, kamen wir in Bern an.
Ich möchte meiner Bewunderung noch ein wenig Ausdruck verleihen ob der reifen Leistung der reiferen 1 Sterne-Fraktion. 10 km der Areuse entlang muss man erst mal schaffen! Mein Dank gilt auch der tollen Organisation und der Fürsorge von Sylvia Den und Ruedi Hösli – wobei ich sicher im Namen aller Teilnehmenden spreche.