GA Klub – Ausflug nach Niederrickenbach
Am 24. Oktober 2017 trafen wir uns, eine Gruppe von 19 Panthern, zur letzten GA-Reise in diesem Jahr. Petrus hatte das nicht zur Kenntnis genommen, denn er bescherte uns morgens um acht Uhr einen grauen, grimmigen Himmel, der entschlossen schien auch noch seine Schleusen zu öffnen. Unbeeindruckt und frohen Mutes liessen wir uns gemütlich im Zug nieder und liessen Petrus unbeachtet. Das schien ihn zu irritieren. Er änderte seine Taktik, verwandelte mit Sonne und Licht, Wolken und Nebel die vorüberziehende Landschaft in einen Traum. Bald grüsste in der Ferne der Pilatus, wir erreichten Luzern zum Kaffee-Halt, bevor wir dann mit dem Inter-Regio zur Talstation nach Niederrickenbach aufbrachen. Dort verloren wir den festen Boden unter den Füssen und entschwebten in einer Gondel in himmlische Höhen in ein «gesegnetes Reich», welches gerade einmal 100 Einwohner zählt.
Die Wallfahrtskirche Maria-Rickenbach und das Benediktinerinnenkloster bilden den Mittelpunkt. Beide werden unabhängig voneinander bewirtschaftet. Wir besuchten als erstes die Kirche. Ihr Inneres ist überwältigend, die Wände des Kirchenschiffs sind übersät mit Votivtafeln, eine neben der anderen, um die 3-400 Stück (sagte mir später die Führerin) Gläubige, die hier ihre Dankbarkeit für eine Heilung durch die Fürbitte der Maria ausdrücken. Der Legende nach wurde zur Zeit der Reformation die Marien-Statue von einem Hirtenbuben aus den Flammen gerettet, als man alles, was mit dem alten Glauben zusammenhing, vernichtete. Es war ein langer Weg durch die Zeit bis sie hier ihren Platz gefunden hatte und für gläubige Hilfesuchende ihre Heilwunder vollbrachte und noch immer vollbringt, wie die Daten auf den Tafeln zeigen.
Nach so viel seelischer Erbauung erwartete uns die Leibliche. Die Küche im Pilgerhaus ist hervorragend, was wir auch den Küchenchef wissen liessen und danach zogen wir gestärkt weiter, um Bekanntschaft mit den Klosterfrauen und ihrem Wirken zu machen. Es ist ein geschlossenes Kloster. Es wird nach den Regeln der hl. Benedikt gelebt: Bete und arbeite; Armut, Keuschheit und Beständigkeit. Wir durften die Hausweberei besuchen und erhielten Erklärungen zu Webstuhl und Technik. Ein aufwendiger Einsatz bis ein «Stück Stoff» entsteht. Die Weberei ist zusammen mit Heilkräuter-Verkauf die einzige Einnahmequelle der Schwestern. Aber Pilger und Wanderer bringen auch noch einen kleinen Zustupf.
Zufrieden und glücklich – begleitet von wärmenden Sonnenstrahlen – machten wir uns am frühen Nachmittag auf den Heimweg. Wieder unter der kundigen Führung und Obhut von Peter Spiegelhalder, dem wir hier alle ein besonderes Kränzli des Dankes winden für den wunderschönen Tag, den er uns bereitet hat.
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