Bericht:
Yolande Burnod

Fotos:
Yolande Burnod

Wandern mit Heinz

Vom Gasterntal schwärmte eine Freundin von mir schon lange. Und ein bebilderter Bericht vom Engstlensee hatte mich vor längerer Zeit neugierig gemacht.
Nun bot Heinz beide Wanderungen an: am 5. Juni Gasterntal – Selden und am 3. Juli Gental-Engstlensee-Tannalp-Melchsee-Frutt.

Doch der Reihe nach… Zuerst hiess es, entlang der stiebenden Chlus steil bergan zum Waldhus Restaurant aufzusteigen (den Kaffee und die Gipfeli mussten wir uns „verdienen“). Heinz hatte die ihm bekannte einheimische Bergführer- und Hüttenwartpersönlichkeit Fritz Loretan organisiert, der uns erklärte, dass wir Glück hätten, den Geltibach (Wasserfall) zu erleben. Erst seit drei Tagen fliesse er wieder aus seinem Loch, und es sei immer noch ein Geheimnis, warum er manchmal versiege. Die Vermutung ist, dass es einen unterirdischen See gibt, der von Zeit zu Zeit überfliesst. Vor 40 Jahren hat er mit Bergsteigerkollegen die über 150 Meter senkrechte Felswand zum Geltibach erstiegen und den Zugang erforscht. Im Winter erkunden Höhlenforscher den natürlichen Stollen.
Im Tal, umrahmt von Balmhorn, Hocken- und Doldenhorn, wanderten wir nach Selden, bewunderten die Blumen. Allerdings war es leider für die berühmten Frauenschuh’s zu früh. Sie zeigten sich noch nicht in voller Blüte. Dafür entschädigte uns das Gasteregsicht. Die Rückreise ab Selden erfolgte mit zwei kleinen Bussen, die recht zügig die schmale Strasse nach Kandersteg hinab fuhren.

Einen Monat später: In Meiringen bestiegen wir den Spezialbus, der uns zur Engstlenalp führte. Das lange Gental ist wunderschön, unterwegs sahen wir mehrere Wasserfälle, auch sie sprudelten aus Löchern. Plötzlich marschierte eine Kuhherde vor uns her, gefolgt von einer Hirtin und einem Hund, welcher aufpasste, dass keine Kühe „ausbrachen“. Der Chauffeur blieb gelassen. Er kennt die Strecke und weiss, dass sie bald bei ihrer Wiese angelangt sein werden. Auf der Alp angekommen, stärkten wir uns im historischen Hotel Engstlenalp mit Kaffee und Gipfeli. Am Rande des Engstlensees blühten Alpenrosen. Dann ging es Richtung Tannalp – stetig hinauf, und oft abschüssig auf der einen Seite hinunter. Weisse Paradieslilien – wie wunderschön. Oben angekommen, packten die meisten ihr Picknick aus, einige gingen ins Restaurant. Als wir nach einer Stunde Richtung Melchsee-Frutt aufbrachen, hatte sich der Himmel verändert. Graue Wolken waren aufgezogen. Ob es regnen würde? Wir zogen los, entlang dem Tannensee und …kurz vor Melchsee-Frutt regnete es leicht. Wir standen bei der Bahn zirka zehn Minuten unter und gingen dann doch weiter (der Regen hörte denn auch rasch auf). Wir waren so zügig unterwegs, dass wir das Postauto eine Stunde früher „erwischten“.

Herzlichen Dank an Heinz für die tollen Wanderungen!

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