Bericht:
Hans Lutziger,
Senior-Panther

Fotos:
Richard Lindegger,
Yolande Burnod

Die Wanderwoche im sonnigen Goms

Ab Standort Reckingen unternahm die 32 – köpfige Wandergruppe der Grauen Panther ihre Entdeckungen im sonnigen und warmen Goms vom 20. – 24. August 2018. Wir logierten in den Hotels Glocke und Joopi in Reckingen. Die gemeinsamen Mahlzeiten im Hotel Glocke und die abendlichen Spiel- und Plauderstunden förderten das Gruppenerlebnis und neue Freundschaften entstanden. Den Organisatoren: Yolande Burnod, Yolanda Zahler und Jean-Jacques Schultheiss gebührt ein grosses Dankeschön.

Das Highlight des Anreisetages war Bellwald, das höchstgelegene Dorf des Goms (1539 m.ü.M.). Eingepfercht in eine Achter-Kabine der nostalgischen Luftseilbahn des letzten Jahrhunderts erreichten alle unversehrt den Start zur ersten Wanderung. Die stärkere Gruppe wählte eine Wanderung mit Blick ins Fieschertal und auf die wuchtigen Berge des Aletschgebietes. Eine Schnüffeltour auf dem Gomser Höhenweg stimmte die «Einsternler» auf die kommenden Tage ein. Jeder neue Tag überraschte uns mit unbekannten Sehenswürdigkeiten des Goms.

Das Binntal erkundeten wir am zweiten Tag und wir freuten uns auf das Wiedersehen mit Hansruedi Liechti. Die Twingi-Schlucht beeindruckte uns alle mit seinen felsigen und Geröll–reichen Steilwänden. Bis zum Bau des 2 km langen Tunnels war Binn im Winter oft nur unter Lebensgefahr erreichbar gewesen. Auf der ehemaligen Fahrstrasse am steilen Bergabhang wanderten die einen talaufwärts nach Binn, die andern in der Gegenrichtung und weiter über die Römerbrücke und am Herdenschutzhund vorbei nach Ernen, Wasen-Zauberwald. Am Wegrand bestaunten wir die temporären, naturverbundenen Kunstwerke. Beim Marschhalt lauschten wir den Panflötentönen von Rosmarie.

Der dritte Tag war der näheren Umgebung von Reckingen gewidmet. Die Talwanderung der «Einsternler» zeigte das Tourismus-Dilemma im Goms auf: um Wanderer und Velofahrer wird gebuhlt. Der flache Talwanderweg ist identisch mit den Veloweg, asphaltiert und von Radfahrern ausgiebig benutzt. Kein entspanntes Wandern für Senioren. Der Gommer Höhenweg als Ersatz verlangt jedoch körperliche Fitness.

Dem ehemaligen Hauptort des Goms, der Ortschaft Ernen, war eine Tageswanderung gewidmet. Eine interessante Dorfführung mit ausgewählten Rosinen der Geschichte, des Handels, der Architektur und der Gegenwart liess die Jahrhunderte mit ihren Höhen und Tiefen vorbeiziehen. Es ist selbstverständlich, dass die Wanderung auch ins Nachbardorf Mühlebach führte, dem Geburtsort der schillernden Persönlichkeit von Kardinal Matthäus Schiner (1465 – 1522).

Eine Suonen (Trusera) – Wanderung erfreute die «Zweisternler». Eine kleine Gruppe überquerte die Rottenschlucht zwischen Mühlebach und Fürgangen auf der 280 m langen Hängebrücke mit dem Tiefblick von 92 m in die schäumende Rotte.

Die Heimfahrt mit der Matterhorn Gotthard Bahn nach Oberwald, dem nostalgischen Dampfzug von Oberwald nach Gletsch, dem Postauto nach Meiringen, der Zentralbahn nach Interlaken und schliesslich dem IC nach Bern bildete den fulminanten Abschluss der Wanderwoche und bewies die körperliche Verbesserung unserer Kondition: Alle schafften die Anschlüsse. Ein einmaliges Erlebnis mit vielen Variationen auf kurzer Distanz.

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