Bericht: Margrit Berger, Hans Steiger, Trudi Kummer, Carola Androwski

Fotos: Margrit Berger, Ursula Hürzeler, Günther Kräuter

Winter-Wander-Woche in Pontresina mit Hindernissen

Ein wenig enttäuschend war sie, unsere Winterwanderwoche – und ungewöhnlich und manchmal beunruhigend – aber schön war sie trotzdem.

Um es kurz zu machen: Der berühmte blaue Himmel des Engadins mit seiner strahlenden Sonne über glitzerndem Schnee kleidete sich genau an dem Tag, als 24 unternehmungslustige Panther in Pontresina eintrafen, in Sepiagewölk – und blieb so bis zum Abreisetag. Wer nun glaubt, dass die sorgsam von Richard Lindegger und Yolande Burnod ausgearbeiteten Wander- und Skifahrpläne ins Wasser fielen, irrt. Es braucht schon mehr, um uns Panther aus der Ruhe zu bringen.

Sicher, die Bedingungen waren schwierig. Die Sonne wurde vom Saharasand verdeckt, der Schnee war gelb und streckenweise vereist und drei unserer lieben Panther lagen ab dem zweiten Reisetag in ihren Zimmern mit Corona. Aber – schreibt Trudi Kummer über ihren Ausflug: «Ein beissender Wind weht uns entgegen, wir montieren alle Schichten, auch Kappen und Kapuzen und ziehen los, längs auf dem Silvaplanersee. Es hat etwas befriedigend Abenteuerliches, gegen die Kraft des Windes zu wandern. Allerdings der immer gelber werdende Himmel und die dick- gelbe Wolke, die sind real: Saharastaub!»

Während die einen mit Eis und Wind kämpften, machten andere auf dem Muottas Muragl die Bekanntschaft der berühmten «Maloja-Schlange», die innerhalb von Minuten alles mit einer dicken weissen Nebelschicht überzog.  

Aber das Muottas Muragl hatte auch andere Seiten für uns in petto: Margrit Berger berichtet von einem herrlich entspannten Tag, der zwar nicht mit strahlender Sonne, aber dafür mit sepiafarbener Wärme aufwarten konnte. «Bevor die Wolken aufziehen, schweifen unsere Blicke in Richtung Piz Muragl und Piz Languard, bis hinab zu den Seen des Oberengadins. Die Mehrzahl gönnt sich in weichen Fellsesseln eine Pause, geniesst Kaffee und Aussicht. Doch die gut präparierten Winterwege rufen nach Wanderern.»

Ein besonderes Highlight war auch die Wanderung – durch eine Fast-Sonne – von Bever nach Spinas, der Bahnstation mit Restaurant – ohne Häuser oder Dorf. Wir werden hervorragend verköstigt und anschliessend in der Pferdekutsche von der sympathischen Kutscherin aus den italienischen Marche zurückkutschiert nach Bever.

Auch die vierköpfige Skigruppe bestehend aus Ursula Hürzeler, Richard, Günther Kräuter und Hans Steiger liess es sich gut gehen. Sie wedelten über die – leider gelblichen – Hänge von Corvatsch und Corviglia. Hans Steiger berichtet: «Wir stärken uns auf der Terrasse bevor wir mit den Skiern zum Lej da la Pesch hinunterfahren wo wir auch den Mittagshalt machen. Wir geniessen die schönen Abfahrten Fuorcla Grischa, Glüna, Plateau Nair, San Murezzan und landen am Schluss wieder bei der Signalbahn.  

Leider schlug das Covid-Virus seine Fänge in unsere Gruppe und verbannte Marianne Mantel auf ihr Zimmer – am nächsten Tag gefolgt von Yolande, was Richard zu doppelten organisatorischen Anstrengungen verpflichtete. Glücklicherweise fand er Ersatz in Sonja Joss, die sich – mit dem Beistand von Krystyna Akrman – als hervorragende Wanderleiterin erwies. Auch Ursula Hürzeler ging auf diese Weise der Skigruppe verloren und vier weitere Panther reisten frühzeitig ab, da sie sich nicht gut fühlten und die Gruppe schützen wollten. Dem Hotel Rosatsch sei ein Kränzlein gewunden für die aufmerksame, liebe- und humorvolle Umsorgung der «Verbannten».

Und wie verbrachten wir die Abende? Margrit schildert: «Nach Dorfrundgang oder Entspannung im Schwimmbad sowie Apéro und Abendessen freut sich Richard, den Spielabend zu eröffnen. Uns zuliebe ist er sogar zum Geldwäscher geworden…; fürs «Zwänzgerli»-Spiel hat er sämtliche Münzen inklusive Spielkarten «gewaschen», also coronafrei! Da macht das Spielen und Gewinnen doppelt Spass!»

Wie man sieht: Eine Winter-Wander-Woche der besonderen Art. Richard, Yolande und vor allem Sonja – herzlichen Dank für eure umsichtige, heitere und ruhige Art, mit der ihr uns durch die Sahara-Covid-Woche geführt habt!

Und ja – am Samstagmorgen, dem Tag der allgemeinen Heimfahrt, schien die Sonne strahlend klar aus wolkenlosem Himmel…

 

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